Astronomie und Mittelalter auf Schloss Albrechtsberg
Die Burggespräche des Orion
Programm 2019

2019 begrüßen wir folgende Expertinnen und Experten:

Carolin Liefke, Haus der Astronomie (Heidelberg)
Werner Gruber, Planetarium Wien, Kuffner Sternwarte und Urania
Natascha Riahi, Universität Wien
Thomas Müller, Astronomiemuseum der Sternwarte Sonneberg
Denise Böhm-Schweizer, www.astrokramkiste.de
Alexander Pikhard, www.waa.at

Donnerstag, 15. August (Feiertag)

Anreise 18 Uhr, Treffpunkt und Snacks in der Taverne, „Burgschulung“, Bezug der Schlafsäle und Kennenlernen.

19 Uhr: Abendessen

  • Bei Schönwetter gemeinsame Himmelsbeobachtung (Planeten, Sternschnuppen, Sommersternbilder)
  • Regen / Schlechtwetter: Erfahrungsaustausch / Präsentationen von Gästen / Ersatzprogramm

Freitag, 16. August

9-10 Uhr: Frühstück

10-12 Uhr:

Vortrag: Meteorite – Systematik und Fundgeschichten

Dr. Bernd Gross CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)

Meteorit im Naturhistorischen Museum; Foto: Dr. Bernd Gross / Wikipedia / CC BY-SA 4.0

Meteorite sind nicht einfach nur Steine aus dem Weltall. Sie sind Zeitreisende, entstanden vor 4,5 Milliarden Jahren aus dem solaren Urnebel und seither weitestgehend unverändert. Aus diesem Urnebel sind letztlich alle Körper des Sonnensystems entstanden. Meteorite sind also Botschafter aus einer anderen Zeit, sie erzählen uns Geschichten vom Anbeginn des Sonnensystems.
Genauso spannend ist aber auch die Fundgeschichte einzelner Meteorite. Manchmal werden sie beim Fallen beobachtet. Um den Meteorit aber am Boden zu finden, ist viel Geduld und Detektivarbeit gefragt. Doch es lohnt sich, denn jeder Meteorit ist etwas Besonderes und es begleitet ihn eine interessante Geschichte.

Vortragender: Thomas Müller, Astronomiemuseum der Sternwarte Sonneberg

12 Uhr: Mittagessen

14-17 Uhr:

Workshop: Astrofotografie

Foto: Denise Böhm-Schweizer

Sternenhimmel über dem Schloss; Foto: Denise Böhm-Schweizer

Die Herausforderung den Anblick des Sternhimmels im Bild zu dokumentieren – sei es mit oder ohne Teleskop -, verbindet das Naturerlebnis Astronomie mit digitaler Fotografie. In diesem Workshop tauchen wir in Theorie und Praxis der Himmelsfotografie ein.Themen des Workshops:

  • Grundlagen der Fotografie sowie speziell für die Astrofotografie
  • wichtige Parameter und Einstellungen moderner Digitalkameras
  • Üben gängiger Aufnahmetechniken mit stehender Kamera ebenso wie nachgeführte Himmelsaufnahmen mit und ohne Teleskop „am lebenden Objekt“

Eine Einführung in die Bearbeitung astronomischer Aufnahmen am Computer rundet den Workshop ab. Kameras, Stative und Laptops zu Übungszwecken können zur Verfügung gestellt werden, das Mitbringen eigener Ausrüstung ist aber dennoch ausdrücklich erwünscht!

Workshopleiterin: Carolin Liefke, Haus der Astronomie

17 Uhr:

Workshop: Der Himmel so weit über der Burg

Foto: Denise Böhm-Schweizer

Mond über Schloss Albrechtsberg; Foto: Denise Böhm-Schweizer

Zu den X. Burggesprächen werden wir zwei ganz besondere Gäste begrüßen: die beiden Gasriesen Jupiter und Saturn. Beide zeigen sich im Teleskop mit vielen Details – Jupiter mit seinen Streifen und dem Großen Roten Fleck und Saturn unübertrefflich mit seinem imposanten Ringsystem. Auch zahlreiche Monde werden im Teleskop sichtbar sein.

In unserem Workshop am Abend werden wir die aktuellen Sternbilder wie z.B. den Skorpion, den Schützen, den Schwan und den Adler kennenlernen und in die Handhabung eines Teleskops einführen. Damit haben wir dann die nötigen Kenntnisse, um die zwei größten Planeten des Sonnensystems am Himmel zu identifizieren und zu beobachten. Als besonderes Highlight kommt etwas später der Mond dazu, der seine Vollmondphase gerade hinter sich hat. Passend zum Jubiläum „50 Jahre Mondlandung“ können wir also auch ihn ins Visier nehmen und gemeinsam die Landeplätze der Apollo-Astronauten „besuchen“.

Workshopleiterin: Denise Böhm-Schweizer, www.astrokramkiste.de

Beide Workshops werden nach dem Abendessen fortgesetzt. Eigene Ferngläser oder Teleskope dürfen gerne mitgebracht werden.

19 Uhr: Abendessen

  • Bei Schönwetter Himmelsbeobachtung, praktischer Teil der Workshops am Nachmittag
  • Schlechtwetter: Schlossbesichtigung bei Kerzenschein

Samstag, 17. August

9-10 Uhr: Frühstück, Erfahrungsaustausch

10-12 Uhr:

Vortrag: In memoriam Hermann Mucke

Anfang 2019 erreichte die österreichische Astronomie die Nachricht vom Tod Hermann Muckes, langjähriger Leiter des Wiener Planetariums, Sekretär des österr. astronomischen Vereins und Begründer des Sterngartens Georgenberg. Ein langjähriger Mitarbeiter teilt seine Erinnerungen an einen bemerkenswerten Volksbildner.

Vortragender: Alexander Pikhard, Wiener Arbeitsgemeinschaft Astronomie (WAA)

12 Uhr: Mittagessen

15 Uhr: Öffentlicher Vortrag von Werner Gruber (Eintritt frei)

50 Jahre Mondlandung – mehr als nur Geschichte

NASA [Public domain]

Neil Armstrong, Michael Collins und Buzz Aldrin; Foto: NASA [Public domain]

Waren die US-Amerikaner wirklich oben? Was haben sie am Mond gespeist und wie gefährlich war es wirklich? Und wer prägte den Begriff Rakete, wer flog als erster Mensch zum Mond und wieso saßen 2 Astronauten nach der Rückkehr nackt in der Kapsel? Hier erfahren Sie Dinge, die Sie nie gefragte hätten, aber trotzdem spannend sind…Werner Gruber ist Direktor des Wiener Planetariums, der Urania und der Kuffner-Sternwarte sowie Gründungsmitglied der Kabarettgruppe „Science Busters“

Pause, Ende des öffentlichen Veranstaltungsteils

17 Uhr:

Vortrag: Das Universum im Röntgenlicht

JohannesBuchner CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)

Röntgenteleskop eROSITA; Foto: Johannes Buchner / Wikipedia / CC BY-SA 4.0

Der Anblick von Sonne, Mond und Sternen ist uns allen vertraut. Mithilfe von Kameras und Teleskopen können wir atemberaubende Bilder von Gasnebeln und fernen Galaxien einfangen. Aber das ist noch längst nicht alles: Astronomen untersuchen den Kosmos weit über das für das menschliche Auge sichtbare Licht hinaus, und dabei bietet sich dann oft ein vollkommen anderes Bild des Universums. Die energiereiche Röntgenstrahlung ist der Schlüssel zu exotischen Himmelsobjekten wie Weißen Zwergen, Neutronensternen und den Akkretionsscheiben um Schwarze Löcher und zeigt uns das Universum von seiner Millionen Grad heißen Seite, zum Beispiel in den Koronen der Sterne oder im heißen intergalaktischen Medium. In den letzten 20 Jahren haben die beiden Röntgensatelliten Chandra und XMM-Newton unser Bild des heißen Kosmos geprägt, jetzt schickt sich die deutsche Mission eROSITA an, den Röntgenhimmel zu erforschen.

Vortragende: Carolin Liefke, Haus der Astronomie

19 Uhr: Abendessen bei Kerzenschein am Grillfeuer

  • Bei Schönwetter Himmelsbeobachtung (Planeten, Sternschnuppen, Sommersternbilder)
  • Regen / Schlechtwetter: Erfahrungsaustausch

Sonntag, 18. August

9-10 Uhr: Frühstück für Untote

10 Uhr:

Vortrag: Wieviel Schönheit verträgt das Universum

Black hole - Messier 87 crop max res

Schwarzes Loch in M87; Foto: Event Horizon Telescope [CC BY 4.0], via Wikimedia Commons


Das Auffinden des Higgs-Bosons, der Nachweis von Gravitationswellen, das Bild eines schwarzen Lochs – eigentlich müssten die theoretischen Physiker aufgrund der Bestätigung ihrer Vorhersagen in den letzten Jahren in Jubelstimmung sein. Jedoch liegen all diese Vorhersagen Jahrzehnte zurück. Eine Lösung des Rätsels der dunklen Materie oder eine konsistente Theorie der Quantengravitation – von Experimenten dazu ganz zu schweigen – sind trotz intensiver Bemühungen zur Zeit nicht in Sicht.Handelt es sich um eine gewöhnliche Durstrecke? Oder haben sich die Forscher – geblendet vom Glanz vergangener Erfolge – durch ihre Schwäche für Schönheit und Symmetrie ins Abseits locken lassen, wie die theoretische Physikerin Sabine Hossenfelder in ihren Buch „Das hässliche Universum“ behauptet? Sicher ist: Die persönliche Intuition spielt eine ebenso große Rolle für die Entwicklung neuer Theorien wie die Kenntnis der Fakten und die Beherrschung der Mathematik. Ein Blick auf die Antriebskraft von Forschern verspricht lohnende Einblicke in den Fortschritt der Wissenschaft selbst.Vortragende: Natascha Riahi, Universität Wien

Ende der offiziellen Veranstaltung

Mittagessen für Gäste, die erst am Nachmittag abreisen – danach Schlossreinigung und gemütlicher Ausklang. Wir empfehlen als Abschluss den Besuch des Stiftes Melk oder der Schallaburg.

Gerne können Sie eigene Präsentation mitbringen!